ipad mini karton

iPad Mini – das neue Apple Tablet im Test

Als Apple am 26. Oktober das iPad mini ankündigte, wirkte es irgendwie nicht so, als hätte die Welt darauf gewartet. Mit dem Nexus 7 und dem Kindle Fire HD hatten sich schon zwei kleine Tablets auf dem Markt positioniert und Steve Jobs hatte vor seinem Tod öffentlich kategorisch ein kleines iPad abgelehnt. Doch nun ist es da und ob sich der Kauf lohnt, erfahren Sie im Test.

Die iPad mini Speichergrößen

Zum Einsatz kommt ein iPad mini 16 GB WiFi in schwarz, welches ich am 02.11.2012 im Apple Store CentrO morgens erworben habe. Diese Version kostet 329€, die übrigen WiFi Preisstufen sehen wie folgt aus:

32 GB WiFi – 429€

64 GB WiFi – 529€

Da ich sehr selten Filme aufs iPad übertrage (in der Regel auch nur Digital Copys), reichen mir aus Erfahrung mit dem iPad 16 GB WiFi der ersten Generation auch hier wieder 16 GB aus. Wer öfter Filme und seine ganze Musiksammlung nicht streamen, sondern direkt auf dem Gerät haben möchte, greift mindestens zur 32 GB Variante. Wie bekannt, kann der iPad Speicher nicht aufgerüstet  werden.

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Neben den WiFi-Modellen gibt es noch die WiFi & Cellular Modelle, welche im mobilen Netzwerk mit HSPA, HSPA+ und DC-HSDPA surfen lassen. Auf LTE muss zunächst verzichtet werden, es muss ja noch Verbesserungsmöglichkeiten für die nächste Generation geben 😉 Die Cellular Modelle sind jeweils 130€ teurer als ihre WiFi-Pendants, als mindestens 459€ für das kleinste Cellular Modell.

Tipp: Schauen Sie da lieber, dass Sie den Datentarif für Ihr iPhone oder Smartphone mit HotSpot-Funktion aufstocken und über Tethering mit dem WiFi iPad ins Netz gehen.

Die iPad mini Technik

Da die Apple Keynote trotz der Skepsis ob des Sinns eines iPad mini wie üblich von allen Journalisten begutachtet wurde, werde ich hier nicht noch einmal die einzelnen technischen Daten aufzählen, sondern konkret sagen, was sie für den Anwender bedeuten. Wer die technischen Daten des iPad mini durchgehen möchte, findet Sie hier.

Das iPad mini Display

Viel wurde das Display schon vor der Keynote gescholten, weil sich die Gerüchte verstärkten, dass es für das iPad mini (vorerst) kein Retina-Display geben würde. Stattdessen gibt es das aus dem iPad 1 und 2 bekannte Display, welches mit 1024 x 768 Pixeln auflöst, im Gegensatz zum aktuellen 9,7 Zoll iPad, welches mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln beeindruckt. Bei der Pixeldichte liegt das iPad mini klar auf dem letzten Platz:

  1. iPhone 5 & iPod touch: 326 ppi
  2. iPad mit Retina Display: 264 ppi
  3. iPad mini: 163 ppi
  4. iPad 2: 132 ppi

Anm. d. Red.: In der ersten Version hatte ich die Pixeldichte bei iPad mini und iPad 2 fälschlicherweise mit dem gleichen Wert angegeben. Danke an den Kommentar, der auf den Fehler hingewiesen hat.

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Warum also hat das iPad mini kein Retina-Display bekommen? Es ist stark zu vermuten, dass die Kompabilität zu den Apps den Ausschlag gegeben hat. Momentan gibt es fürs iPad die Apps mit einer Auflösung von 1024 x 768 und 2048 x 1536. Das Retina-Display des aktuellen iPad einzubauen, wäre aber zu kostenintensiv gewesen und eine Auflösung zwischen den beiden bekannten hätte die App-Programmierer wieder vor Probleme gestellt, da nun eine dritte Auflösung zu berücksichtigen gewesen wäre. Daher ist Apple bei der bekannten Auflösung geblieben, so dass alle derzeitigen iPad Apps auch auf dem iPad mini laufen. Und ist das Display im Praxistest wirklich so schlecht?

ipad mini grosser textDie klare Antwort muss Nein lauten. Klar ist es nicht so scharf aufgelöst wie das Retina-Display des großen Bruders, aber durch die um fast zwei Zoll kleinere Bilddiagonale fällt die geringere Pixeldichte viel weniger auf. Die Farben sind bei dem IPS-Panel gewohnt stark und es wirkt auch nichts pixelig. Fotos anzuschauen macht weiterhin unglaublich Spaß auf dem Gerät.  Auf dem folgenden Bild ist zudem ein Artikel auf kicker.de höchstmöglich eingezommt, die Buchstaben sind weiterhin klar zu erkennen.

 

Besonders Spaß macht das Lesen von speziell aufs iPad angepassten Magazinen sowie den Comics in der Comixology App. Gerade bei letzteren war bei iPad 1 &2 die Displaygröße nicht optimal, da die Comics im Guided Mode beim heranzoomen teils unscharf aussahen, auf dem kleineren Display fällt dies nun kaum ins Gewicht. Und dank der beeindruckenden Farben des IPS-Panels macht das Comic lesen echt Spaß.

Das iPad mini Display ist also kein Grund zur Sorge, falls Sie einen Apple Store, Gravis, mStore oder ähnliches in der Nähe haben, können Sie das Gerät ja vorab begutachten, ob Ihnen die Auflösung reicht.

iPad Mini Leistungsstärke

So langsam ist klar, dass das iPad mini größtenteils auf der iPad 2 Technologie basiert. So ist im iPad mini nicht der aktuelle A6X Prozessor verbaut, sondern der bekannte A5 Dualcore. Der Leistung tut dies auf den ersten Blick aber keinen Abbruch, Apps laden etwas langsamer auf dem iPad mini als auf dem iPad mit Retina Display, aber es stockt und hakt nichts. Bei meinem iPad 1 hatte ich zum Ende hin das Problem, dass unter iOS 5 oft ruckeln vorhanden war und ein App-Wechsel auch mal etwas länger gedauert hat. iOS 6 läuft auf dem iPad mini nach bisherigem Stand aber absolut flüssig.

ipad 1 und ipad mini
iPad und iPad Mini im Größenvergleich

Durch das Einbauen des alten Prozessors stellt sich aber die Frage, aber wann Apps nicht mehr laufen werden, gerade kommende Spiele werden wohl stark auf den A6X setzen, da könnten iPad mini Käufer in die Röhre schauen, bis hier auch der Prozessor erneuert wird. Für die bisherigen Apps reicht er aus und auch mit Videos scheint er keine Probleme zu haben. Als Test habe ich folgende Filme auf dem iPad mini abgespielt:

–        6 GB mkv Datei (mit der nicht mehr erhältlichen VCL App)

–        Digital Copy von The Avengers

–        720p Video (20 Minuten Länge)

Alle Dateien liefen flüssig und ohne Probleme, der Nachteil ist natürlich, dass das iPad mini nicht alle Videodateien abspielen kann. Auch der Akku hält gut durch, nach gestrigem Aufladen habe ich neue Apps installiert, kurz in die Videos reingeschaut, gesurft, Emails abgerufen, Spiele ausprobiert und war nach knapp 2 Stunden noch bei 87% Akkuleistung. Tester, die das iPad mini schon länger haben, können teilweise auf 11 – 12 Stunden Akkulaufzeit verweisen. Kein Problem also von dieser Seite.

Ist das iPad mini ein Arbeitsgerät?

Hier muss ich mit einem klaren Nein! antworten. Schon das große iPad würde ich nur bedingt als Arbeitsgerät betrachten, natürlich gibt es mit Pages & Numbers sowie vielen weiteren Apps die Gelegenheit, produktiv mit dem Tablet zu sein, aber das setzte auch immer voraus, dass noch eine Tastatur angeschlossen war, auf Dauer hat zumindest mich die Touch-Tastatur beim Schreiben gestört. Wenn ich auf dem iPad Artikel verfasst habe, dann nur kurze. Was beim iPad mini jedoch Vorteile bietet, ist das geringe Gewicht. Bei nur 308 Gramm lässt es sich bequem mit einer Hand halten und mit der anderen wird getippt. Das reicht auch nicht für längere Artikel, aber Notizen zur Recherche oder ähnlichem gehen so leicht von der Hand. Insgesamt muss ich aber sagen, dass das iPad mini nicht als Arbeitsgerät geeignet ist, höchstens als Ergänzung mit den Produktivitätsapps. Wer also viel unterwegs ist und um Zug oder Flugzeug arbeitet, nimmt besser noch ein Notebook mit.

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Verarbeitung des iPad miniipad mini verarbeitung

Das iPad mini ist sehr gut verarbeitet, Spaltmaße sind nirgendwo zu erkennen. Die Rückseite des schwarzen iPad mini ist die gleiche wie beim schwarzen iPhone 5. Und ich muss sagen, dass ich es nach einem Tag Einsatz noch nicht geschafft habe, einen Kratzer reinzumachen. Allerdings war ich schon etwas nervös, wenn ich das iPad mini mit der Hand an dem der Ehering ist, gehalten habe. Das Display wird natürlich wieder als fettabweisend beschrieben, aber ernsthaft, nach fünf Minuten Benutztung sieht es wie jedes Tablet Display schön verschmiert aus. Allerdings fällt dies im Betrieb kaum auf, nur wenn auf dem Bildschirm schwarz zu sehen ist. Auch die Rückseite nimmt ziemlich schnell Fingerabdrücke auf, da waren vorherige Rückseiten unempfindlicher.

 

Alternativen zum iPad mini

Auch wenn Tim Cook sagt, dass die 329€ ein sehr günstiger Einstiegspreis sind, lässt sich nicht leugnen, dass mit dem Nexus 7 und dem Kindle Fire HD zwei günstigere Tablets auf dem Markt sind. Beide bieten eine höhere Auflösung und sind vor allem für Filmfreunde aufgrund des 16:9 Displays die bessere Wahl. Apples Bildschirm ist zwar größer, aber im 4:3 Format, so dass Filme mit Balken ablaufen.

Das Nexus 7 wurde gerade erneuert und kostet mit 16 GB Speicher 199€. Es bietet die aktuellste Android OS Version und inzwischen auch einen respektablen Play Store, bei welchem langsam auch in Deutschland die Inhalte wachsen. Wer ein frei zugängliches System mit viel Bastelmöglichkeiten haben will, ist hier genau richtig.

Das Kindle Fire HD kostet mit 16 GB Speicher ebenfalls nur 199€, ist aber ein sehr eingeschränktes System. Ohne Modifikationen muss der Amazon App Store genutzt werden, dass auf Android basierende OS ist genau auf die Amazon Angebote abgestimmt. Wer also die Amazon MP3 Cloud nutzt, ein Lovefilm Abo hat und Kindle Bücher auch ruhig auf einem TFT liest, für den ist dieses Gerät das richtige.

Fazit

Eine Revolution ist das iPad mini nicht, aber im Gegensatz zu seinen größeren Brüdern eine wirklich mobile Variante, die mit 308 Gramm auch den ganzen Tag in der Umhängetasche mit sich getragen werden kann. Das Display ist nicht Retina, aber wer kein aktuelles iPad sein eigen nennt, wird es nicht unbedingt merken. Ein Manko ist der hohe Anschaffungspreis, wer noch nicht viel Geld im App Store gelassen hat, sollte sich zumindest das Nexus 7 oder das Kindle Fire HD bzw. Tests derselben anschauen.

Über den Autor

Bastian Wiesemeyer arbeitet als Online-Redakteur und bloggt in seiner Freizeit als DerFilmwiese nicht nur über Filme, sondern auch über Bücher, Comics, Videospiele und Technik.