Apple veröffentlicht iOS 7

Gestern Abend hat Apple endlich die neue Version seines mobilen Betriebssystems zum Download freigegeben. Daraufhin sind auch viele der Downloadserver aufgrund des großen Ansturms zusammengebrochen. Mittlerweile sollten diese sich etwas erholt haben, aber für Leute die immer noch Schwierigkeiten haben, sei hier auf die offiziellen Downloadlinks von Apple verwiesen, die die Kollegen von Apfeltalk.de zusammengetragen haben.

Zunächst sollten Sie vor der Installation des Updates aber ein Backup ihrer aktuellen Version vornehmen, für den Fall das etwas schief läuft. Das geht entweder über iTunes, das auch gestern in einer neuen Version (11.1) erschienen ist, oder aber über die iCloud. Sie sollten außerdem berücksichtigen, dass die Installationsdateien für iOS 7 mehr als 1 GB an Platz verschlingen. Gerade Nutzer von Geräten mit kleinerer Speicherkapazität sollten diese Gelegenheit also nutzen, um sich von nicht benötigten Apps zu trennen.

Was ist neu in iOS 7?

Bereits Ende Juni konnten wie die Beta testen, die am 11. Juni auf der WWDC 2013 vorgestellt wurde. Größte und offensichtlichste Änderung ist natürlich das Design. Der Chefdesigner von Apple Jony Ive und sein Team haben die Oberfläche von iOS grundlegend überarbeitet und einen komplett neuen Look geschaffen. Statt wie bisher reale Gegenstände in digitale Icons zu übertragen, wirkt das neue Design eher passend für die digitale Generation. Vorbei sind die Zeiten von hervorstehenden Icons und verspielten Schriftbildern. iOS 7 wirkt flach und steril, dabei aber gradliniger und klar. Sämtliche Icons und Anwendungen wurden Überarbeitet, so dass man zunächst ein paar Minuten braucht, um sich in der neuen Heimat zurechtzufinden. Dabei fällt auch schnell auf, dass iOS jetzt deutlich bunter als zuvor ist. Ebenso sticht sofort der neue Parallax-Effekt ins Auge. Wenn man das iDevice in der Hand bewegt, sorgen die Bewegungssensoren dafür, dass sich der Hintergrund passend zur Perspektive des Beobachters verändert. Dadurch entsteht eine Art 3D-Effekt, der wirkt als ob die App-Icons über den Bildschirm schweben.

Control Center

Bereits im Beta-Test haben wir das neue Control Center gelobt. Apple rüstet hier eine Funktion nach, die es auf den meisten Android-Geräten schon lange gibt. Über eine Wischgeste von unten nach oben öffnet sich das Control Center, mit dem man in Zukunft wichtige Einstellungen wie Flugmodus, WLAN, Bluetooth, Rotationssperre, Display-Helligkeit und Lautstärke übersichtlich regeln kann. Außerdem kann hier der Musik-Player gesteuert werden und sofort auf Taschenrechner, Kamera und Taschenlampe zugegriffen werden.

hero

Des Weiteren gibt es einen Schnellzugriff auf die vier meistgenutzten Apps. Das Control Center lässt sich auch direkt vom Sperrbildschirm aus öffnen, allerdings könnte das gerade bei Neulingen für Verwirrung sorgen, da der Pfeil zum Öffnen des Control Centers direkt unter dem Schriftzug „Entsperren“ zu finden ist, welches aber weiterhin über ein Wischen von links nach rechts funktioniert. Kritikwürdig ist zudem die fehlende Anpassungsmöglichkeit des Control Centers. Zum einen gibt es keine Schaltfläche zum ein- und ausstellen der Ortungsdienste und zum anderen können die vier Schnellzugriffs-Apps nicht verändert werden.

Mitteilungszentrale

Die Mitteilungszentrale wird wie bisher durch eine Wischgeste von oben nach unten öffnen. Allerdings ist diese jetzt in drei Teile aufgeteilt: Heute, Alle und Verpasst. Unter Heute werden anstehende Termine, das aktuelle Wetter in Textform, der Kalender und Aktienkurse angezeigt. Löblich ist hier, das Leute die mehrere iDevices besitzen, die gleichen Meldungen in Zukunft nicht auf allen Geräten einzeln schließen müssen, sondern dies global registriert wird.

notificationcenter_missed_screen

Im Reiter Alle werden wie der Name schon sagt alle Meldungen wie Email-Benachrichtigungen, neue Tweets, WhatsApp-Nachrichten oder ähnliches angezeigt, während im Reiter Verpasst, die noch nicht angesehenen Meldungen der letzten 24 Stunden gesammelt werden.

AirDrop

airdrop_send_screen

Apple führt mit der neuen iOS-Version auch das bereits vom Mac bekannte AirDrop ein. Allerdings ist diese Funktion nur für die neueste Generation der iDevices, also iPhone 5, iPod touch 5G, iPad mini und iPad 4 verfügbar. AirDrop ermöglicht es ein Ad-Hoc-Netzwerk zwischen zwei Geräten zu erstellen, über das Daten ausgetauscht werden können. Jedoch ist es nicht möglich Verbindungen zwischen iOS und OS X zu erstellen. Hier könnte Apple noch nachrüsten.

Kamera-App

Auch in Sachen Kamera und Fotos hat Apple an Verbesserungen gearbeitet. So ist es jetzt möglich, zwischen Video-, Foto-, Quadrat- und Panorama-Modus per Wischgeste umzuschalten.

camera_filter_none_square_screen

Mit iPhone 5 oder iPod touch 5G können außerdem Live-Filter eingestellt werden. Bei den älteren Geräten können die Filter zumindest in der Foto-App angewendet werden. Außerdem werden Fotos in Zukunft automatisch Organisiert und anhand von Zeit und Standort der Aufnahme in „Momente“ eingeteilt.

Updates

Apps können jetzt auch wahlweise automatisch aktualisiert werden, ohne dafür extra in den App Store gehen zu müssen. Dabei lässt sich auch einstellen, ob diese Updates nur über WiFi-Netze oder auch über die Mobilfunkverbindung geladen werden dürfen. Im App-Store werden in Zukunft auch die zuletzt aktualisierten Apps angezeigt, damit der Nutzer nicht den Überblick über neue Funktionen oder wichtige Änderungen verliert. Damit verwandt ist auch die neue Einstellung, die es möglich macht nur bestimmten Apps den Zugriff auf mobile Datenverbindungen zu erlauben. Außerdem kann man sich anzeigen lassen, welche App wie viel Datenvolumen verbraucht hat. Das soll geheime Datenfresser entlarven.

Multitasking

Wie zuvor gelangt man über einen Doppelklick auf den Home-Button ins Multitasking-Menü, doch hier hat sich einiges verändert. Hier kann man nun Horizontal durch alle geöffneten Apps scrollen und bei Bedarf durch eine Wischgeste nach oben die gewünschte App schließen. Hier fehlt allerdings ein Button oder eine Geste um alle geöffneten Apps auf einmal zu schließen.

Siri

Der Sprachassistent Siri ist mit iOS 7 offiziell aus der Beta-Phase gekommen und kann sich über ein paar neue Stimmen und Funktionen freuen. Mit Siri können jetzt Voicemails abgerufen, verpasste Anrufe zurückgerufen werden. Ebenso können Einstellungen für WLAN, Bluetooth und die Displayhelligkeit mit Siri angepasst werden. Zusätzlich gibt es ab sofort eine integrierte Suche für Wikipedia, Twitter und Bing.

unerwünschte Kontakte blockieren

Mit iOS 7 lassen sich auch erstmals ohne Jailbreak unerwünschte Kontakte blockieren. Einfach in den Einstellungen die betreffende Nummer eintragen und schon werden Telefon- und FaceTime-Anrufe, sowie SMS, MMS und iMessages nicht mehr durchgestellt.

Das waren die wichtigsten Neuerungen, es gibt aber noch eine Menge neuer Funktionen zu entdecken. Eine komplette Liste aller Änderungen kann man direkt bei Apple einsehen. Das das Update gut ankommt, kann man bereits an den starken Nutzerzahlen von iOS 7 nach nur einem Tag sehen. Bereits knapp 25% der Apple Nutzer haben bereits auf das neue Betriebssystem umgerüstet.