Pebble & iOS: Klasse Kombo oder desillusionierendes Duo?

Smartwatches sind mit dem Erscheinen der Apple Watch nun doch stärker in den Fokus des Massenmarktes gerückt. Android Wear sorgt endlich für Einheitlichkeit bei den Smartwatches für Android Handys, doch ob diese jemals auch mit iOS Geräten funktionieren wären, scheint fraglich. Also bleibt nur das bisher erfolgreichste Kickstarter Projekt Pebble als Alternative. Die Pebble Smartwatch funktioniert sowohl mit Android als auch mit iOS. Zudem ist vor dem Erscheinen der neuen Pebble Time das erste Modell von 2012 kurzzeitig auf 89€ reduziert worden. Grund genug, einen genaueren Blick darauf zu werfen, wie die Pebble und iOS miteinander agieren.

Die Außenperspektive auf die Pebble Smartwatch

Bevor es an die inneren Werte geht, widmen wir uns dem Äußeren der Pebble Smartwatch. Freundlich formuliert ist es eine unaufgeregte Optik, aber wer genauer hinschaut, wird gerade bei den Seiten der Smartwatch feststellen, dass diese nicht wirklich elegant aussieht.

Von der Seite sieht die Pebble eher nach Work in Progress aus
Von der Seite sieht die Pebble eher nach Work in Progress aus

Das Display ist relativ klein mit 1,26 Zoll (ca. 32 mm, also kleiner als beide Apple Watch Modelle) und bietet im Gegensatz zu den anderen Smartwatches am Markt kein Touch-Display. Doch gerade das Display ist die Besonderheit der Pebble: Es ist ein e-paper Display, wie man es bspw. vom Kindle kennt. Das bringt einige Vorteile mit sich; die Pebble Smartwatch ist auch in direktem Sonnenlicht gut zu erkennen und man muss den Akku erst nach ein paar Tagen wieder aufladen, obwohl das Display immer an ist. Es gibt auch ein Backlight, das angeht, wenn ihr kurz euer Armgelenk schüttelt. So lässt sich das Display auch im Dunkeln ablesen.

Das Pebble Display lässt sich in jedem Licht perfekt ablesen
Das Pebble Display lässt sich in jedem Licht perfekt ablesen

Kleines Manko bei meiner Pebble Smartwatch waren dunkle Schlieren, die gelegentlich auf dem Display zu sehen waren, hier mal ein Fotos, auf dem es halbwegs rüberkommt.

Pebble Displayfehler
Ein leichter Schleier auf dem Display

 

Abschließend lässt sich sagen, dass das Display zwar klein, aber gut ablesbar ist.

Pebble & iOS: Nur Pflicht und keine Kür

Das iPhone und die Pebble zusammenzubringen erfordert keinen großartigen Aufwand. Lediglich die App herunterladen, kurz koppeln und man kann direkt loslegen. Auf die Pebble Smartwatch können allerdings nur acht zusätzliche Watchfaces und Apps geladen werden, also will wohlüberlegt sein, was ihr braucht. Schon vorinstalliert ist eine Mitteilungszentrale sowie der Music Player. Beides funktioniert ohne weiteres Einrichten, die Mitteilungszentrale zeigt alles an, was auch auf eurem iPhone in die Mitteilungszentrale kommt. Allerdings könnt ihr nicht mehr weiter mit Benachrichtigungen interagieren. Außer wegdrücken ist da nichts möglich und die Nachricht wird auch nur als Vorschau angezeigt, wie im Sperrbildschirm am iPhone. Praktisch fand ich die Funktion jedoch schon, konnte ich doch einige Male das Handy in der Tasche lassen. Auch auf der neuen Pebble Time wird vorerst keine Interaktion mit Mitteilungen möglich sein.

Pebble Watchfaces: Retrocharme und coole Eleganz

Angetan haben es mir aber die verschiedenen Watchfaces, auch wenn es nur Graustufenbilder waren. Diese könnt ihr direkt über die Pebble iOS App installieren.

Je nach Wetter verändert sich der obere Teil dieses Watchfaces
Je nach Wetter verändert sich der obere Teil dieses Watchfaces
Unaufgeregtes Watchface
Unaufgeregtes Watchface

Pebble Apps für iOS

Apps habe ich nur wenige ausprobiert, aber es gibt einige Möglichkeiten, iOS Apps mit der Pebble zu verbinden. Für viele dürfte da Runtastic interessant sein, so kann man auf der Pebble das Training starten und weitere Bedienelemente nutzen. Auch Dritt-Apps wie einen Wunderlist-Client kann man finden, so dass die Funktionen der Pebble erheblich erweitert werden können. Der Apple Watch Store wird zwar nicht erreicht, aber man kann schon damit arbeiten.

Diese App gibt euch Zugriff auf Wunderlist
Diese App gibt euch Zugriff auf Wunderlist

Fazit

Man merkt auf jeden Fall, dass iOS kein VIP-Gast auf der Pebble ist, sondern nur geduldet. Das dürfte aber vor allem an iOS liegen und es bleibt zu hoffen, dass Pebble Time und iOS besser zusammenfinden, als die Pebble und iOS. Trotzdem kann ich für Neugierige, die erst einmal testen möchten, ob sie eine Smartwatch nutzen würden, die Pebble empfehlen, so sie denn unter 100€ kostet.